1. Home
  2. Wissen
  3. Outdoor-Rezepte

Stockbrot am Lagerfeuer (Twist Bread)

Stockbrot – auch „Twist Bread“ – ist ein Lagerfeuerklassiker der Pfadfinder- und Campkultur.
5,0 / 5 (1)
Vorbereitung
10 Min
Kochzeit
10 Min

Zutaten

Für 6 Portion(en)

Zutaten

400 g Mehl
1 TL Backpulver
1/2 TL Salz
2 EL Öl
220 ml Wasser

Stockbrot am Lagerfeuer (Twist Bread) Zubereitung

  1. Ein gleichmäßiges Glutbett vorbereiten; Stöcke (z. B. Hasel) frisch schneiden und entrinden.
  2. Teig (Mehl, Backpulver, Salz, Wasser/Öl) kurz mischen; 10–15 Minuten ruhen lassen.
  3. Teig zu Strängen rollen und dünn spiralförmig um den leicht geölten Stock wickeln.
  4. Den Teig 15–20 cm über die Glut halten und langsam drehen.
  5. 8–12 Minuten backen, bis die Oberfläche goldbraun ist und sich der Teig leicht löst.
  6. Kurz ausdampfen lassen, dann vom Stock abziehen und warm genießen.

Notizen

  • Stöcke: Frische, ungiftige Hölzer (z. B. Hasel, Weide); keine Nadelhölzer mit Harz.
  • Teigdicke: Dünn gewickelt gart schneller und gleichmäßiger.
  • Abstand: Nur Glut, keine Flammen; kontinuierlich drehen.
  • Varianten: Wildkräuter, Käsewürfel, Honig/Zimt.
  • Vegan: Basisrezept ist vegan; glutenfrei mit 1:1-Mix + Bindemittel.

Seine Popularität verdankt Stockbrot den Jugend- und Outdoorbewegungen des frühen 20. Jahrhunderts: Pfadfindergruppen und bündische Kreise machten das Brotbacken am Feuer zum festen Bestandteil ihrer Lagerabende. In Skandinavien taucht es als Pinnbröd in Friluftsliv- und Pfadfinderhandbüchern auf, im englischsprachigen Raum als „Twist Bread“ in Campfire-Guides und Community-Cookouts. Diese Bewegung griff ein Motiv auf, das weit älter ist als die moderne Lagerkultur: einfache Fladen aus Mehl und Wasser, über Glut oder auf heißen Steinen gebacken, sind in vielen Regionen der Welt überliefert – Stockbrot ist die spielerische, gesellige Fortsetzung dieser uralten Herdtradition.

Im deutschsprachigen Raum wurde das gemeinsame Backen am Stock schnell zu einem Ritual mit Symbolkraft: Es markiert den Übergang vom Tagesprogramm zur Runde am Feuer, stiftet Gemeinschaft und verbindet Generationen. Nach dem Zweiten Weltkrieg erlebte das Motiv in Zeltlagern, Ferienfreizeiten und der wachsenden Campingkultur einen erneuten Schub; der Kreis um die Glut, das langsame Drehen des Teigs und das Teilen der ersten warmen Bisse wurden für viele zum prägenden Lagererlebnis.

In der heutigen Bushcraft-Szene steht Stockbrot für eine Haltung der Einfachheit und Verbundenheit: wenige Grundzutaten, minimale Ausrüstung, viel gemeinsames Erleben. Häufig wird es mit saisonalen Zutaten oder gesammelten Kräutern variiert und begleitet Treffen, Kurse und Wochenend-Camps als niedrigschwelliger Einstieg ins Kochen am Feuer. Dabei knüpft es an Werte an, die die Szene prägen – Achtsamkeit gegenüber Natur, klare Feuerdisziplin und das Bewahren bewährter, traditionsreicher Praktiken.

So schlägt Stockbrot eine Brücke zwischen gestern und heute: Es bewahrt das Erbe früher Lager- und Jugendbewegungen, lebt in Pfadfinder- und Familienlagern fort und findet in Bushcraft-Gemeinschaften neues Publikum – ein schlichtes Brot, das Kulturgeschichte, Gemeinschaftsgefühl und Naturerlebnis in einem Moment am Feuer bündelt.

Nährwerte

Portionsgröße 1 Stockbrot vegetarisch

Pro Portion

Kilokalorien:180 kcal
Kilojoule:753 Kilojoule
Ballaststoffe: 2 g
Natrium:380 mg
Kohlenhydrate: 33 g
Zucker: 2 g
Fett: 3 g
Gesättigte Fettsäuren: 0.4 g
Eiweiß: 6 g

Survival-Tipp

Nr. 146: Notunterkunft mit Plane und Seil

Weißt du schon? Mit nur einer Plane und Seil kannst du viele Varianten von Notunterkünften bauen – schnell, einfach und effektiv.

Praxis: Die A-Frame-Variante: Seil zwischen zwei Bäumen spannen, Plane darüber legen, Seiten mit Heringen fixieren. Für mehr Platz: Lean-To-Variante – Plane schräg spannen, eine Seite offen als Eingang. Bei Regen: Plane mit Gefälle, sodass Wasser abläuft. Mit zwei Stöcken lässt sich eine kleine „Tipi-Form“ errichten. Vorteil: Schutz vor Wind und Regen in Minuten. Zusätzliche Isolierung mit Laub oder Zweigen verbessert Komfort.

Typische Fehler: Plane zu flach spannen, Wasser sammelt sich. Auch lockere Abspannungen machen das Shelter instabil.

Praxis-Tipp: Lerne verschiedene Aufbauarten – Flexibilität spart Zeit im Ernstfall.