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Bannock in der Gusseisenpfanne

Schnelles Fladenbrot aus der Pfanne: Teig kurz anrühren und in Gusseisen über Glut goldbraun backen. Ideal als Beilage oder Frühstück.
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Vorbereitung
Min
Kochzeit
12 Min

Zutaten

Für 4 Portion(en)

Teig

300 g Weizenmehl (Type 550)
2 TL Backpulver
1/2 TL Salz
1 EL Zucker (optional)
1 EL Öl oder geschmolzene Butter
50 ml Wasser

Varianten / Optional

1 EL fein gehackte Wildkräuter (z. B. Spitzwegerich) (optional)
8 g Käse-/Speckwürfel

Bannock in der Gusseisenpfanne Zubereitung

  1. Feuer entzünden und auf ein stabiles Glutbett herunterbrennen lassen; Flammen möglichst gering halten. Gusseisenpfanne leer 5–7 Minuten vorwärmen.
  2. Mehl, Backpulver und Salz in einer Schüssel mischen. Für die herzhafte/süße Variante jetzt Kräuter, Käsewürfel oder etwas Zucker zugeben.
  3. Öl (oder weiche Butter) und Wasser hinzufügen und mit einem Löffel kurz zu einem weichen Teig verrühren – nicht überkneten; die Masse darf etwas klebrig sein.
  4. Teig mit leicht geölten Händen zu einer 1–2 cm dicken Scheibe drücken. Bei sehr weichem Teig noch 1–2 EL Mehl zugeben, bei zu trocken 1–2 EL Wasser.
  5. Pfanne dünn fetten. Teigfladen einlegen und die Oberfläche mit wenig Öl bestreichen.
  6. Bei mittlerer Gluthitze 4–6 Minuten anbacken, bis die Unterseite goldbraun ist und der Teig sich löst.
  7. Wenden; weitere 4–6 Minuten backen. Bei dickerem Teig die Pfanne kurz mit Deckel oder Folie abdecken, damit die Mitte durchzieht.
  8. Für mehr Farbe die Pfanne kurz näher an die Glut rücken; bei Rauchentwicklung den Abstand wieder vergrößern.
  9. Garprobe: Brot klingt beim Antippen hohl und ist innen nicht mehr teigig. Auf einem Tuch 2–3 Minuten ausdampfen lassen.
  10. Warm servieren – als Beilage zu Eintopf/Chili, mit Honig zum Frühstück oder herzhaft mit Aufstrich.

Notizen

  • Nicht überkneten – sonst wird’s zäh.
  • Teigfeuchte anpassen: zu klebrig → 1–2 EL Mehl; zu trocken → 1–2 EL Wasser.
  • Hitze: nur Glut, keine Flammen. Pfanne vorheizen und dünn fetten.
  • Dicke: 1–2 cm. Bei dickerem Teig länger und etwas kühler backen; ggf. kurz mit Deckel durchziehen lassen.
  • Varianten: Kräuter/Wildkräuter, Knoblauch, Käsewürfel; süß mit etwas Honig/Zucker oder Zimt.
  • Vegan: Öl statt Butter. Glutenfrei: 1:1-Mehlmix + ca. ½ TL Xanthan, etwas mehr Wasser.
  • Garzeichen: Unterseite goldbraun, Brot klingt hohl, innen nicht mehr teigig.
  • Servieren: zu Eintopf/Chili, als Frühstück mit Honig oder herzhaft mit Aufstrich.
  • Reste: in Tuch wickeln, später in der Pfanne kurz aufwärmen.
  • Outdoor-Hinweis: nur auf sicherer Feuerstelle, Funkenflug beachten.

Bannock ist ein einfaches Lagerfeuerbrot mit Wurzeln in den schottischen Highlands und wurde in Nordamerika von Trappern, Fellhändlern und vielen indigenen Gemeinschaften aufgegriffen und weiterentwickelt. Die Idee ist überall gleich: ein schnell angerührter Teig, der ohne Gehzeiten auskommt und sich unter Outdoor-Bedingungen zuverlässig zubereiten lässt.

Historisch wurde Bannock auf heißen Steinen oder gusseisernen Platten (girdle) gebacken und später in Camps und Packtrain-Lagern verbreitet, weil Mehl, Fett und Salz lange haltbar, leicht transportierbar und fast überall verfügbar sind. Als „Trail Bread“ blieb es deshalb über Jahrhunderte ein Grundbaustein einfacher Feldküchen—vom Hochland über die Jagdcamps bis in moderne Trekking- und Bushcraft-Szenarien.

Aus Bushcraft-Perspektive punktet Bannock durch Minimal Gear und Vielseitigkeit: Es funktioniert mit Pfanne, heißem Stein oder Dutch-Oven-Deckel, passt als neutrale Basis zu Herzhaftem wie Eintopf oder Wildkräuter-Aufstrichen, ebenso wie zu Süßem. Die Zutaten sind robust gegen Temperaturschwankungen, lassen sich vordosiert im Beutel mitführen und erlauben flexible Varianten (z. B. mit Wildkräutern, Käse oder etwas Honig/Zimt). Wer auf spezielle Ernährungsweisen achtet, kann es leicht anpassen—vom Öl statt Butter bis hin zu glutenfreien Mehlmischungen mit Bindemittel.

Für die Feuerküche ist Bannock zudem ein gutes „Lehrbrot“: Es zeigt, wie Hitzeverteilung und Material (Pfanne, Stein, Glutbett) Textur und Kruste beeinflussen—ohne komplizierte Prozesse. So wird aus einem simplen Rezept ein kleines Praxislabor für Outdoor-Kochen: ressourcenschonend, fehlertolerant und geschmacklich erstaunlich vielseitig.

Nährwerte

Portionsgröße 1 Stück (¼ Bannock) ≈ 150 g vegetarisch

Pro Portion

Kilokalorien:320 kcal
Kilojoule:1340 Kilojoule
Ballaststoffe: 2.3 g
Natrium:300 mg
Kohlenhydrate: 53 g
Zucker: 0.8 g
Fett: 7.7 g
Gesättigte Fettsäuren: 0.5 g
Eiweiß: 7.5 g

Survival-Tipp

Nr. 1: Feuer – Glutbank über Nacht

Weißt du schon? Eine gut gebaute Glutbank kann über Nacht so viel Wärme speichern, dass du morgens ohne neues Zundernest direkt wieder ein Feuer entfachen kannst. Diese Technik stammt aus alten Zeiten, in denen Feuer Bewahrung und Überleben bedeutete. Wer die Methode beherrscht, spart Zunder, schont Energie und gewinnt wertvolle Zeit.

Praxis: Am Abend alle Glutreste in der Mitte zusammenziehen, zwei bis drei dicke Hartholzscheite darüberlegen und das Ganze mit einer Schicht aus feiner Asche abdecken. Eine kleine Öffnung am Rand sorgt für Sauerstoffzufuhr. Unterlege trockenes Holz oder Steine, damit keine Wärme in den Boden verloren geht. Am Morgen genügt es, die Glut freizulegen und mit Feathersticks oder feinem Reisig anzufachen, bis wieder eine stabile Flamme entsteht.

Typische Fehler: Verwendung von Weichholz, zu dünne Ascheschicht oder das vollständige Ersticken der Glut. Auch feuchter Untergrund verhindert den Erfolg.

Praxis-Tipp: Eine Metallplatte oder ein Stück Blech unter der Glutbank verbessert die Wärmespeicherung erheblich und erhöht die Zuverlässigkeit bei schlechtem Wetter.