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Schutz vor Mücken und Zecken in der Natur

Zecke sitz auf Pflanze
Europas reiche Natur zieht jedes Jahr zahlreiche Outdoor-Liebhaber an, die die Schönheit und Vielfalt des Kontinents durch Aktivitäten wie Bushcrafting oder Camping hautnah erleben möchten. Doch abseits der malerischen Landschaften und der Ruhe der Natur lauern auch kleine Gefahren: Mücken und Zecken. Diese winzigen Parasiten sind nicht nur lästig, sondern können auch ernsthafte Krankheiten übertragen. Ein fundiertes Wissen über diese Insekten, ihre Verbreitung und die von ihnen übertragenen Krankheiten ist daher unerlässlich. In diesem Artikel werden wir uns intensiv mit den Risiken auseinandersetzen und Ihnen bewährte Methoden und Strategien vorstellen, um sich effektiv vor diesen Plagegeistern zu schützen.

Mücken
In Europa gibt es über 90 Mückenarten, die meisten davon sind harmlos. Dennoch gibt es einige Arten, die Krankheiten übertragen können, wie z.B. die Gemeine Stechmücke (Culex pipiens) oder die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus).

Die Gemeine Stechmücke ist in ganz Europa verbreitet. Sie kann das West-Nil-Virus übertragen, das Fieber, Kopfschmerzen und in seltenen Fällen schwerwiegende neurologische Erkrankungen verursachen kann.

Die Asiatische Tigermücke, ursprünglich aus Südostasien, hat sich in den letzten Jahren auch in Süd- und Mitteleuropa ausgebreitet. Sie kann eine Reihe von Krankheiten übertragen, darunter das Dengue-Fieber, das Chikungunya-Virus und das Zika-Virus.

Zecken
Zecken sind in ganz Europa verbreitet, die bekanntesten Arten sind der Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus) und die Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus).

Der Gemeine Holzbock ist in ganz Europa verbreitet und kann sowohl Borreliose als auch die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) übertragen.

Die Auwaldzecke kommt hauptsächlich in Süd- und Osteuropa vor und kann das Krim-Kongo-Hämorrhagische Fieber (CCHF) und das Omsk-Hämorrhagische Fieber übertragen.

Krankheiten
Einige der Krankheiten, die von Mücken und Zecken übertragen werden, sind:

  • West-Nil-Virus (Mücken): Verursacht meist milde Symptome wie Fieber und Kopfschmerzen, kann aber in seltenen Fällen zu schweren neurologischen Erkrankungen führen.
  • Dengue-Fieber, Chikungunya und Zika-Virus (Tigermücken): Diese Krankheiten verursachen Fieber und Gelenkschmerzen. Das Zika-Virus kann bei Schwangeren zu Geburtsfehlern führen.
  • Borreliose (Zecken): Eine bakterielle Infektion, die Fieber, Kopfschmerzen und Ermüdung verursachen kann. Wenn sie nicht behandelt wird, kann sie zu Langzeitkomplikationen wie Arthritis, neurologischen Problemen und Herzproblemen führen.
  • Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) (Zecken): Eine virale Infektion, die zu Kopfschmerzen, Fieber und in schweren Fällen zu einer Entzündung des Gehirns und der Rückenmarks führen kann.
  • Krim-Kongo-Hämorrhagisches Fieber (CCHF) und Omsk-Hämorrhagisches Fieber (Auwaldzecken): Diese virale Infektionen können Fieber, Kopfschmerzen, Muskel- und Gelenkschmerzen und in schweren Fällen schwere Blutungen verursachen.

Präventions- und Kontrollstrategien

  1. Chemische Repellents:
    • DEET (Diethyltoluamid): Eines der am meisten untersuchten und wirksamsten Repellents. Es bietet bis zu 8 Stunden Schutz, je nach Konzentration. Da es Kunststoffe und synthetische Stoffe angreifen kann, sollte es vorsichtig angewendet werden.
    • Icaridin (auch bekannt als Picaridin): Es ist ähnlich wirksam wie DEET, greift jedoch keine Kunststoffe an. Es bietet auch einen anhaltenden Schutz vor einer Vielzahl von Insekten.
    • Anwendung: Es ist wichtig, beide Mittel gleichmäßig aufzutragen und nicht zu inhalieren. Sie sollten auch von offenen Wunden und Augen ferngehalten werden. Die Verwendung mit Sonnenschutzmitteln kann die Wirksamkeit von beiden beeinträchtigen.
  2. Schutzkleidung:
    • Material & Behandlung: Spezielle Kleidung mit Permethrin behandelt, bietet einen zusätzlichen Schutz. Permethrin tötet Insekten, die mit der Kleidung in Kontakt kommen, und bleibt auch nach mehreren Wäschen wirksam.
    • Design: Weit geschnittene Kleidung bietet einen besseren Schutz als eng anliegende Kleidung. Gummizüge an Ärmeln und Hosenbeinen können verhindern, dass Insekten in die Kleidung gelangen.
  3. Schutzbarrieren:
    • Moskitonetze: Diese sollten immer über dem Schlafbereich angebracht werden und den Boden berühren oder unter der Matratze festgeklemmt werden. Die Maschenweite sollte klein genug sein, um das Eindringen selbst kleinster Insekten zu verhindern.
    • Insektensichere Zelte: Diese sind besonders in Gebieten nützlich, in denen das Insektenaufkommen hoch ist. Zusätzliche Merkmale wie Doppeltüren oder Vorzeltbereiche können das Risiko weiter reduzieren.
  4. Impfungen:
    • Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME): Die Impfung erfolgt in drei Dosen und bietet einen langanhaltenden Schutz. Es wird empfohlen, sich vor Reisen in Risikogebiete impfen zu lassen, insbesondere wenn man lange im Freien verbringt.
  5. Umweltmanagement:
    • Wasserquellen: Mücken legen ihre Eier in stehendem Wasser ab. Selbst kleine Mengen Wasser in verlassenen Reifen, Blumentöpfen oder Dachrinnen können zur Mückenbrut beitragen.
    • Landschaftsgestaltung: Hochgras und Unterholz bieten Zecken ideale Lebensbedingungen. Durch regelmäßiges Mähen und das Entfernen von Unterholz können die Lebensräume für Zecken reduziert werden.
  6. Zeckenentfernung:
    • Technik: Zecken sollten so nah wie möglich an der Haut gegriffen und langsam herausgezogen werden, ohne sie zu quetschen. Drehbewegungen sollten vermieden werden.
    • Nachsorge: Die Bissstelle sollte desinfiziert werden. Wenn in den folgenden Wochen Symptome wie Fieber, Kopfschmerzen oder ein roter Ring um die Bissstelle auftreten, sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden.

Die Kombination dieser Präventions- und Kontrollstrategien bietet einen umfassenden Schutz vor Mücken und Zecken und den von ihnen übertragenen Krankheiten.

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