Wasserfilter unterwegs – Was nutzt ihr und worauf achtet ihr?

Zusammenfassung

Darüber diskutieren die Nutzer: Die Diskussion dreht sich um die Erfahrungen und Herausforderungen beim Einsatz von Wasserfiltern in der Natur. Ein Nutzer teilt seine positiven Erfahrungen mit dem Katadyn BeFree, während ein anderer die Schwierigkeiten mit Pumpfiltern thematisiert, die oft unpraktisch sind. Zudem wird die Problematik angesprochen, dass viele Filter bei trübem Wasser schnell an Leistung verlieren. Einige Teilnehmer bringen kreative Lösungen zur Improvisation ins Spiel, wie die Nutzung von Kaffeefiltern oder das Sammeln von Regenwasser, um die Filtereffizienz zu erhöhen. Die Vielfalt der Ansätze zeigt das große Interesse an effektiven und praktischen Lösungen für die Trinkwasseraufbereitung unterwegs.
  • Hi zusammen,

    ich war letztens mal wieder in einer ziemlich abgelegenen Ecke unterwegs und da ist mir mal wieder bewusst geworden, wie schnell man beim Thema Trinkwasser an seine Grenzen kommt. Ohne Filter wäre ich da echt aufgeschmissen gewesen. Das hat mich ins Grübeln gebracht, welche Wasserfilter eigentlich bei euch so im Einsatz sind, und warum gerade die?

    Mich würde interessieren, wer von euch unterwegs überhaupt einen Wasserfilter nutzt und welche Modelle ihr empfehlen könnt. Nutzt ihr Pumpfilter, die klassischen Strohhalm-Filter (z.B. Sawyer Mini oder LifeStraw), Gravity-Filter, irgendwas mit UV-Licht oder ganz was anderes? Es gibt ja inzwischen gefühlt hunderte Varianten, und ständig tauchen neue Dinger auf, zum Teil sogar mit Aktivkohle, damit auch der Geschmack halbwegs klar geht.

    Wie sind eure Erfahrungen damit? Gibt’s vielleicht Filter, die ihr für bestimmte Touren (Winter, Sommer, längere Expeditionen) bevorzugt? Ich hab gehört, manche Filter nehmen Frost richtig übel, wie macht ihr das im Winter? Einfach in den Schlafsack damit?

    Und wie sieht’s eigentlich mit der Pflege aus? Manche spülen ja nach jeder Tour alles durch, andere lassen es drauf ankommen. Habt ihr da Routinen oder Tipps, wie die Filter länger halten?

    Ich bin gespannt, was ihr so im Rucksack habt und wie eure Erfahrungen aussehen, vielleicht gibt’s ja noch den einen oder anderen Geheimtipp, den nicht jeder kennt.

    Freue mich auf einen regen Austausch!

    Viele Grüße
    Zero

  • Also ich schwöre ja seit drei Jahren auf den Katadyn BeFree 1L, nicht gerade ein Exot, aber für meine Solo-Touren im Bayerischen Wald einfach praktisch. Mich nervte am Sawyer Mini immer bisschen, dass der Durchfluss nach ein paar Nutzungstagen so träge wurde, obwohl ich den regelmäßig durchspüle... 🙃 Zum Vergleich, der BeFree ist zwar nicht so langlebig (Katadyn gibt bei gutem Handling ~1000 Liter an), aber das Trinken direkt aus der Flasche geht einfach fix.

    Winter ist halt echt tricky, hatte mal das Problem mit gefrorenem Filter nach einer Nacht: Seither wandert der Filter mit ins Fußende vom Schlafsack, egal wie unbequem das dann ist. Ersetzen tu ich das Ding meistens nach nem Jahr, sicher ist sicher, denn bei mir im Kopf bleibt da so eine Mini-Paranoia.

  • Ganz ehrlich, ich frag mich ja immer, womit die ganzen Super-Wasserfilter-Fans unterwegs sind... mit 'nem Chemielabor auf dem Rücken? Ich hab's mal mit so nem schicken Pumpfilter versucht (der von diesen Marken, die wieder mal alles „unverwüstlich“ nennen), aber nach dem dritten Mal verstopft, gefühlt mehr Arbeit als Nutzen. Und Hände nass, super bei 3 Grad im Niesel. 😒
    Aber Hauptsache, irgendwann vergleichen dann alle noch Durchflussraten auf die hundertstel Sekunde. Fragt halt keiner wie ekelhaft das wird, wenn die Aktivkohle mal ihre besten Tage hinter sich hat. Da schmeckt das Wasser schnell wie Schwimmbad, nur billiger. Ist jetzt vielleicht 'ne blöde Frage, aber hat hier jemand den Filter mal so richtig an seine Grenzen gebracht, und danach noch benutzt? Oder wird dann gleich panisch ein Neues bestellt?

  • Mich beschäftigt beim Thema Wasserfilter unterwegs neben den bekannten Methoden immer wieder die Sache mit improvisierten oder semi-improvisierten Lösungen. Gerade wenn man mal doch ohne Equipment dasteht oder wenn das Material versagt. Ich habe z.B. mal an einem verregneten Wochenende an der Lahn tatsächlich einen Coffee-Dripper (so ein Silikonfaltteil, eigentlich für Filterkaffee gedacht) als Vorfilter für richtig trübes Wasser genutzt. Erst ein Stück Baumwolltuch, dann Sand, Aktivkohle aus der Apotheke, nochmal Stoff, war natürlich kein TÜV-zertifizierter Filter, aber besser als die Brühe direkt zu trinken… und überraschend effektiv für so einen Notfall. Vielleicht ein bisschen gewagt, aber für Notsituationen merke ich mir sowas lieber. 😅

    Außerdem, der Punkt mit dem Transport: Wenn die Wasservorräte weg sind und es keinen Bach gibt, schleppen viele nur eine 1L-Flasche mit sich herum. Ich hab mir irgendwann mal angewöhnt, einen leichten 3L-Wassersack mit Rollverschluss dabei zu haben, so kann ich an der einzigen halbwegs sauberen Quelle direkt auf Vorrat filtern, statt dauernd nachzufüllen. Klar, ist mehr Gewicht… aber beim wilden Zelten abseits der Wege war das für mich Gold wert. Und: Wenn’s um den Geschmack geht, hab ich immer paar Brausetabletten (mit Magnesium/Vitamin C) im Gepäck, die überdecken müffeligen Geschmack auch bei älteren Filtern, selbst wenn’s nicht die ganz feine Art ist. 🙃

  • Mir ist auch aufgefallen, dass die meisten Filter irgendwann (egal wie oft rückgespült) an Leistung verlieren, sobald das Wasser wirklich trüb ist. In Island hab ich einmal so feines Gletscher-Zeug im Filter gehabt, das ging kaum noch raus. Seitdem immer ein Vorfilter aus Kaffeefilterpapier oder halt ein Buff-Tuch. Manchmal nutz ich so billige Teesiebe aus dem Drogeriemarkt. Ich habe auch immer Ersatzteile im Rucksack, also diese Mini-O-Ringe und Adapter, die gerne mal unterwegs hops gehen. Einmal stand ich ohne Dichtung für den Wasserbeutel da – war dann mit Ducttape und Kabelbinder irgendwie gefixt, hat aber alles vollgetropft.

  • Was ist eigentlich mit Regenwasser sammeln und dann filtern? Gerade wenn man mal länger an einem Ort bleibt (zB mehrtägiges Campen oder im Ernstfall festhängt), kann es praktisch sein, einfache Auffangsysteme zu bauen – ne Plane, Biwaksack oder selbst nur größere Laubblätter. Klar, ist keine neue Erfindung, aber so entgeht man wenigstens vielen Feststoffen und muss am Ende oft weniger am Filter ackern. Einige schwören ja auf Faltwannen oder große Zipbeutel, um das Wasser dann gesammelt durch nen Mini-Filter laufen zu lassen.

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