EinfachIch
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Beiträge von EinfachIch

    Ein Alleskönner-Schlafsack ist für mich bisher eher Wunschdenken geblieben. Die „4-Jahreszeiten“-Teile sind im Sommer zu warm, im Spätherbst wird’s dann doch wieder frisch – und irgendein Kompromiss nervt immer. Hab irgendwann eingesehen, dass modulares Denken einfach besser taugt. Kombi aus leichter Daune und Liner oder Jacke, wie Mani sagt, bringt oft mehr als ständiges Schlafsack-Shopping. Besonders wenn man mit wechselnden Bedingungen klarkommen muss. Quilts find ich übrigens auch spannend, vor allem für Leute, die sich im Schlaf oft drehen. Hab selbst einen ausprobiert (war ein Billigteil aus zweiter Hand), und fand’s gar nicht so übel: weniger Gewicht, mehr Luft, aber eben auch weniger Schutz, wenn’s richtig zieht. Wobei ein Biwaksack außenrum da schon wieder viel rausholen kann – gerade bei feuchteren Nächten oder wenn das Wetter überraschend kippt. Gibt Leute, die schwören drauf, aber ich hab’s nachts trotzdem mal ordentlich gefroren.

    Habt ihr schonmal an Kondensation gedacht? Also Wasser aus der Luft ziehen, wenn nix anderes mehr übrig ist. Geht überraschend gut, wenn man morgens mit nem Müllbeutel oder Poncho Gras, Büsche oder sogar Steine abgehängt hat. Tau sammelt sich oft an den abseitigsten Stellen (wirklich, auch am Zeltstoff selbst). Hab mal im Spätsommer im Kiefernwald so n halben Liter „geerntet“, einfach den ganzen Unterwuchs durchziehen lassen, mit nem Baumwolltuch abgewischt und ausgewrungen, klingt erstmal mühselig, aber manchmal ist’s die Rettung.

    Noch so ne Sache: Tiere beobachten lohnt sich. Ameisen könnt ihr eh schon, aber Krabbeltier schleppt sein Wasser ja nicht selbst. Besonders abends flache Schneisen ablaufen, wo Wildwechsel zu scheinbar „nichts“ führen – oft zu kleinen, sumpfigen Vertiefungen. Wer’s ein bisschen oldschool will – klassisch Loch buddeln bisschen abseits von verdächtig feuchtem Boden und nach ner Weile kommt was nach (klar, sieht selten lecker aus, aber abkochen, ihr kennt das).

    Das Thema reibt mich auch schon länger. Man kann noch so viele Kurse machen – draußen ist einfach alles anders. Platz, Wetter, keine solide Unterlage… und dann noch der Gedanke: Wer hilft eigentlich mir, wenn ich nach 10 Minuten HLW selbst umklappe? 😅

    Ich glaub, viele unterschätzen echt, wie schnell einem die Puste ausgeht. Im Kurs ist’s ja schon fies, aber mit Regenjacke, Rucksack und womöglich noch Adrenalin im Blut… Irgendwann geht einfach nichts mehr. Die meisten Tipps drehen sich um Körperhaltung: Mit möglichst viel Körpergewicht arbeiten (Oberkörper reinhängen lassen, Arme gestreckt wie’n Rammbock), nicht aus den Schultern oder Armen drücken. Manche schwören drauf, die Hände öfter mal „umzupacken“ oder sogar den eigenen Körper etwas zu verschieben – bringt aber nur minimal was, find ich.

    Improvisierte Hilfsmittel wie Äste oder Stöcke… Bin skeptisch, ehrlich gesagt. Hab mal spaßeshalber probiert, mit nem festen Stock auf ne Puppe zu drücken – fühlt sich komisch an und du hast null Gefühl für die Tiefe der Kompression. Kontrollverlust total. Im schlimmsten Fall brichst du noch Rippen… Klar, im absoluten Notfall vielleicht besser als nix, aber eine Garantie ist das nicht. Kennt da jemand Erfahrungen oder Studien zu, ob das je funktioniert hat? 🤔

    Allein unterwegs (oder mit jemandem, der keine Ahnung oder Angst hat) ist das ne echte Horrorvorstellung. Ich hab in meinem kleinen Wilderness-Kit so’n Beatmungstuch und ne Plastiktasche (für Notfall-Maske). Das hilft beim Beatmen, aber Kompressionen sind und bleiben Handarbeit. Vielleicht hat ja jemand mal was von so Mini-Defis gehört, die man als Laie in der Wildnis nutzen kann? Wäre spannend, aber vermutlich utopisch vom Gewicht her (und Preis…).

    Ist jetzt vielleicht keine große Erleuchtung, aber: Ich übe ab und zu mit nem Kissen oder Hartschaum draußen. Einfach, um überhaupt mal ein Gefühl dafür zu bekommen, auf Waldboden oder unebenem Terrain zu drücken. Bringt mehr als jedes Hochglanz-Lehrbuch, ehrlich. Macht das noch wer von euch? Würde gern wissen wie ihr das trainiert, oder ob’s noch andere kleine Tricks gibt, um länger durchzuhalten.

    Selbst scheinbar trockenes Totholz kann innen noch feucht sein, weil’s aus dem wärmeren Boden Wasser zieht oder schon ordentlich Schnee geschluckt hat. Wenn’s richtig auf Zuverlässigkeit ankam (bei so -12 Grad an nem Februarabend im Erzgebirge mal erlebt), hab ich immer nen kleinen Beutel Birkenrinde oder Kienspan dabei gehabt. Birkenrinde ist Gold wert – selbst halb angefroren brennt die fast immer. Kienspäne gehen auch, aber da seh ich beim Sammeln manchmal nicht gleich, obs genug Harz ist… Manchmal nehm ich noch so mini Schraubdosen Vaseline + Watte mit – als Not-Tinder. Aber ehrlich, das ist schon der letzte Ausweg.

    Was ich selten irgendwo lese: Feuer über Schnee - ja, klar, Plattform bauen, aber was baut ihr da am liebsten? Ich hab’s mal mit nassem, dicken Holz versucht… war Mist, wurde matschig. Am besten gehen wirklich trockene, stehende tote Äste (wenn man sie findet). Einmal hab ich eine alte Aluschale vom Grill genommen (lag zufällig im Rucksack) – darauf Schneeschicht leicht angetaut und mit der Zeit dann immer wieder Asche nachgelegt, hielt überraschend lang. Habt ihr bessere „Bodenschutz“-Tricks? Oder einen guten Tipp, wenn man echt NUR Schnee und Äste findet?

    Wenn ich draußen wirklich abseits unterwegs bin, überlege ich mir: Was will ich eigentlich? Ständige Erreichbarkeit? Nur im echten Notfall Hilfe? Oder reicht mir ein „Mir geht's gut“-Ping pro Tag für die Daheimgebliebenen? Viele denken, mehr Technik ist automatisch mehr Sicherheit. kann sein, aber zu viel Klimbim nervt auch irgendwann.

    Ein PLB ist halt so ein Teil, das du hoffentlich nie brauchst (und das im Extremfall einfach einschlägst, fertig). Keine Nachrichten, keine Spielereien. Dafür läuft das Ding gefühlt ewig und ist fast idiotensicher. Hatte mal eins drei Winter im Rucksack – keine Ahnung, ob’s noch Strom hatte, aber beim Test ging das Licht immer an. Andererseits: Funkstille und keine Rückmeldung, ob Hilfe kommt... ist schon ein mulmiges Gefühl.

    Messenger wie das inReach find ich persönlich entspannter. Hab das Mini 2 paarmal auf Solo-Touren genutzt – auch bei fiesem Schneesturm. Nachrichten gingen oft durch, auch mitten im Wald. Akku hält bei normaler Nutzung locker ne Woche. Aber: Kälte zieht jedes Gerät leer, auch das inReach. Am Mann tragen, in Jackentasche oder mit ’nem kleinen Handwärmer im Beutel – dann passt das. Überlebt auch bissl Regen, solange die Stopfen drin sind. Im Rucksackboden würde ich’s nicht versenken. Was ich immer blöd finde: Die Abos. Bezahlt man für Monate, in denen das Ding eh nur Staub frisst. Klar, Monatsaktivierung geht, aber wenn du spontan los willst, ist das wieder ein Extra-Aufwand.

    Joa, draußen ohne Topf… das kennen sicher viele, die mal nicht alles mitschleppen wollten. Hatte auch mal so ‘nen Anfall von Minimalismus, da blieb nur Messer und Feuerstahl – der Rest mit dem, was rumlag.

    Also improvisierte Gefäße aus Natur ist so ‘ne Sache. Rinde hab ich schon probiert (Birke lässt sich biegen, aber hält nicht ewig dicht, Willste Wasser mal kurz erhitzen geht, aber kochen… eher nicht. Is echt schnell undicht geworden bei mir – kann aber auch sein, dass ich irgendwas falsch gemacht hab, war damals mehr Probieren als Können…).

    Wasser in ‘ner Plastiktüte kochen (natürlich unbedruckte, möglichst saubere, klar…) geht, solange die nicht direkt mit Flamme Kontakt bekommt. Einfach ein paar Steine ins Feuer, heiß werden lassen und dann abwechselnd ins Wasser legen. Blubbert recht fix. Aber jedesmal Sorge, die Tüte reißt oder schmilzt – mulmiges Gefühl, ehrlich gesagt. Kürbis als „Naturgefäß“ hatte ich noch nicht, aber mit ausgehöhltem Holz (dicke Astscheibe, grob Schale rein gebrannt) funktioniert auch, solange Steine nicht zu heiß sind und Holz nicht wegglüht – man muss bisschen fummeln, dass’s nicht gleich auseinanderfällt. Geschmack ist, naja… rauchig halt.

    Glutgaren von Fleisch mach ich regelmäßig, besonders Fisch einfach in Blätter wickeln, unter Asche/Glut – dauert länger, aber saftig. Kartoffeln gehen auch, aber manchmal außen verbrannt und innen noch steinhart, braucht Geduld und bissl Erfahrung, wieviel Glut und wie tief vergraben… Bin da selber nicht immer zufrieden.

    Was ganz gut klappt: Fladenbrote direkt auf heißem Stein am Rand vom Feuer backen. Steine vorher säubern (sandfrei, klar) und am besten vor dem Glühen nehmen, dann brennt nichts sofort an. Kleinzeug wie Beeren oder gekochte Eier – naja, findet man selten zusammen, Eier im Laub eingewickelt im Glutnest – geht auch, stinkt aber, wenn was platzt 😅

    Mir ist auch aufgefallen, dass die meisten Filter irgendwann (egal wie oft rückgespült) an Leistung verlieren, sobald das Wasser wirklich trüb ist. In Island hab ich einmal so feines Gletscher-Zeug im Filter gehabt, das ging kaum noch raus. Seitdem immer ein Vorfilter aus Kaffeefilterpapier oder halt ein Buff-Tuch. Manchmal nutz ich so billige Teesiebe aus dem Drogeriemarkt. Ich habe auch immer Ersatzteile im Rucksack, also diese Mini-O-Ringe und Adapter, die gerne mal unterwegs hops gehen. Einmal stand ich ohne Dichtung für den Wasserbeutel da – war dann mit Ducttape und Kabelbinder irgendwie gefixt, hat aber alles vollgetropft.

    Mal ehrlich, die meisten Leute klatschen sich irgendein Hype-Messer an den Gürtel, weil’s schick aussieht oder auf YouTube gehypt wird. Aber draußen, wenn’s wirklich drauf ankommt, klatscht das Werbeversprechen schneller zusammen als ein 10€-Klappstuhl am Lagerfeuer. Ich sag’s mal unverblümt: Ein echtes Survival-Messer ist verdammt unspektakulär und oft hässlich (mein liebstes ist von Mora, das Companion HD, billiger Plastikgriff und unscheinbare Klinge, aber das Teil will einfach nicht kaputtgehen).

    Klingenlänge? Alles über 12 cm wird für filigrane Arbeiten schon wieder zur Farce. Mit dem Rambo-Lappen kannst du zwar Holz spalten, aber nen Hasen ausnehmen willst du damit sicher nicht. 9–11 cm, skandinavischer Schliff, einfache Kohlenstoffstahl-Variante, und ich brauche keine Säge an der Messerrückseite, sondern lieber einen Feuerstahl-freundlichen Grat. Wer mal im Regen versucht hat, mit nem rostfreien Metallmonster Feuer zu machen, weiß, was ich meine… Rost ist eh kein Drama, bisschen Pflege reicht. Und noch was: Ein Griff muss passen, nicht glänzen. Ich schmiere eh Pattex oder Shrinktube drüber, wenn mich das Plastik nervt.

    Die ganzen Survival-Kits im Griff, das ist doch Kindergeburtstag. Ich brauche keine Angelhaken im Heft und auch keine Paracord-Rollenspiele. Was zählt: das Messer, vielleicht noch ein wirklich guter Feuerstahl und ne schlicht vernähte Lederscheide… diese Glanz-Plastikdinger mit zig Schlaufen reißen eh irgendwann ab. Ehrlich gesagt: Wer mit einem 20-Euro-Mora nichts anstellen kann, wird auch mit Messern für 300 Flocken kein bisschen „survivaliger“. Also spart euch den Hype und überlegt: Was lässt sich nachschärfen, was liegt sicher in der Hand, was ist ALLTAGSTAUGLICH. Kauft euch kein Prestige, sondern Werkzeug.

    Also, mal ehrlich… die meisten Empfehlungen zu Bärenbegegnungen im Netz klingen immer wie aus’m Lehrbuch abgeschrieben: „Ruhe bewahren, langsam zurückziehen, NIEMALS weglaufen!“, Klar, das klingt logisch, aber wenn dir ein 300-Kilo-Koloss gegenübersteht, spielt dein Körper eh erstmal Panik-Bingo. Bin mir da selbst nie sicher, ob ich mir dann nicht doch in die Hose mache, ehrlich. 😅

    Was völlig untergeht: Der meiste Mist passiert, weil Leute mit ihrem ganzen Kochgerümpel und stinkender Kleidung durch die Gegend stapfen. Alles voller Essensgerüche, Müll im Zelt, und dann wundern sie sich, warum der Bär vorbeischaut… Wer wirklich keinen Bärenkontakt will, muss halt drauf achten, dass kein Bratwurst-Duft durchs Lager zieht und sämtliche Snacks luftdicht wegsperren. Diese „Bärensicherheit“ ist keine Option, sondern Pflicht, wenn man in deren Gebiet pennt.

    Und dann dieses Gerede von „nicht den Bären erschrecken“… Ja, super, wie denn? Die Biester hören und riechen dich schon Kilometer vorher, da hilft kein Flüstern mehr. Viel sinnvoller find ich es, sich vorher schlau zu machen, welche Bärenart rumläuft, ob ein neugieriger Schwarzbär oder ein hungriger Grizzly, macht eben einen Riesenunterschied für dein Verhalten! Und falls du wirklich mal konfrontiert wirst: Bärenspray griffbereit, KEIN Messerheld spielen, keine Heldentaten. Wer was anderes behauptet, lügt sich in die Tasche.

    Letzter Punkt, den kaum einer anspricht: Gruppenverhalten. Wer im Pulk unterwegs ist, hat seltener Stress, aber wehe, einer rennt los, dann eskaliert’s schnell. Zusammenbleiben, laut reden, aber eben nicht hysterisch kreischen, das ist meistens der sicherste Weg. Klar, Theorie ist das eine… aber ob ich ruhig bleibe, wenn’s drauf ankommt? Da hab ich so meine Zweifel. 😬

    Also ich hab immer das Gefühl, dass das Thema Wildcampen in Deutschland fast schon eine Art Grauzone ist... also so richtig klar ist ja wenig erlaubt und vieles hängt, finde ich, auch von Glück, Ortskenntnis und wie man sich verhält ab. Ein Trick, über den ich neulich gestolpert bin, ist das sogenannte „Tarp-Campen“. Ich mein damit nicht das klassische Zelt, sondern einfach nur ein Tarp als Regenschutz, angeblich drücken da Förster & Co. oft eher ein Auge zu, weil es weniger „nach Camping“ aussieht und du morgens einfach wieder verschwunden bist. Bin mir aber selbst nicht sicher, ob das jetzt überall toleriert wird, habt ihr da Erfahrungen?

    Was ich auch noch spannend finde: Es gibt ja diese Konzept von „Trekking-Plätzen“ in einigen Bundesländern wie Rheinland-Pfalz oder Schleswig-Holstein, da sind kleine, günstige Spots eingerichtet, oft mit Plattformen für Zelte und meistens irgendwie online buchbar. Klar, das ist kein echtes Wildcampen, aber so ne Art Kompromiss zwischen legal und minimalistisch. Finde persönlich, das hilft zumindest, um Stress mit dem Ordnungsamt zu vermeiden… Mein Handy piept gerade, Akku bei 5%. Schnell noch Ladekabel suchen…

    Weniger bekannt ist (glaube ich), dass in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern das sogenannte „Jedermannsrecht Light“ gilt, zumindest soweit, dass das Biwakieren unter bestimmten Bedingungen erlaubt ist. Also ohne Zelt, nur mit Schlafsack und Isomatte, und ohne Feuer natürlich. Das ist super, wenn man echt mal draußen schlafen, aber kein Risiko eingehen will. Nicht vergessen: Immer Müll wieder mitnehmen, sonst wars das vll bald mit der Toleranz.

    Jetzt mal in die Runde gefragt: Wie steht ihr zum Thema Übernachten auf Privatgrundstücken, wenn man nett fragt? Ich hab's noch nie gemacht, aber habe öfter gelesen, dass Bauern oder Waldbesitzer das überraschend locker sehen, wenn man ehrlich fragt und nichts kaputt macht. Wäre das für euch ‘ne Option oder reizt euch eher das Abenteuer „Unknown Spot“ mitten im Nirgendwo?

    Ich hab mich schon öfter gefragt, wie weit man beim Minimalismus eigentlich gehen kann, bevor es wirklich unbequem oder sogar riskant wird. Heißt: Wo ist die echte Grenze zwischen kompromissbereitem Ultraleicht und „jetzt ist es eigentlich zu wenig“? Bei mir ist der Punkt mit Hygiene und Kochen ziemlich schnell erreicht, Zahnbürste und ein winziges Stück Seife bleiben immer drin, auch wenn’s nur ein Overnighter ist. Und beim Kochen: Ich setze auf Esbit, leicht, billig, klein. Aber mal ehrlich, hat jemand schon mal bewusst komplett auf Kocher verzichtet und nur kalt gegessen? Wie lange hält man das wirklich durch? Ich überlege für meinen nächsten Trip, wirklich alles zum Kaltessen mitzunehmen, nur Wasser/Filter bleibt, um nochmal ordentlich Gewicht wegzubekommen…

    Bei Klamotten bin ich mittlerweile völlig schmerzfrei. Ein Wechselshirt, Buff (als Mütze, Halstuch, Handtuch, etc.), leichte Regenjacke, fertig. Socken sind die einzige Ausnahme, die gönne ich mir frisch. Schuhe: Trailrunner statt Wanderschuhe, auch wenn ich manchmal mit nassen Füßen heimkomme. Aber das Gewicht minus Lederschuhen ist einfach unschlagbar.

    Tarp oder Zelt? Ich packe meistens ein Tarp ein, weil’s leichter ist und ich mich eh gern an den Aufbau spiel… aber so richtig wohl fühle ich mich manchmal nicht, wenn’s nachts stürmt oder die Viecher krabbeln. Vielleicht ist die Lösung ein selbstgebautes Mesh-Inlay, gibt’s da Tipps, wie man das möglichst leicht und einfach bastelt? Oder hat jemand eine Minimal-Lösung gegen Insekten, die nicht gleich wieder 300g wiegt?

    Bin gespannt, wie ihr zur „Kalt-Essen-Variante“ steht und wo euer persönliches Minimum liegt. Gibt’s für euch Sachen, auf die ihr nie verzichten würdet, egal wie ultraleicht es werden soll?

    Mir kommt da noch ein anderer Knackpunkt in den Sinn: Selbst wenn man ne clevere Tausch- oder Ersatzwährung aufbaut, bringt einem das wenig, wenn man nicht weiß, wie man für sich selbst den Überblick behält. Ich würde mal den Fokus auf die Frage legen: Wie organisiert man den eigenen „Warenkorb“ und sein Handelsgut, damit man nicht plötzlich mit allem dasteht, was gerade keiner braucht?

    Aus meiner Sicht lohnt es sich, schon jetzt mit sogenannten „Mini-Kits“ zu experimentieren. Ich meine damit kleine, handliche Pakete aus praktischen Dingen, z.B. ein Hygiene-Kit (paar Einmalhandschuhe, Desinfektionstuch, kleine Seife), ein Mini-Nähset oder ein Wasserfilter-Starter-Paket. Diese lassen sich viel einfacher lagern, transportieren und auch gezielt tauschen als große Mengen an Kartoffeln, Mehl, etc. Der Clou: Solche Sets haben oft auch in kleinen Mengen echten Wert, weil sie einen akuten Bedarf treffen. Und wenn es, wie bei Zigaretten oder Schokolade, um „Luxusgüter“ geht, reicht manchmal schon eine Einzelportion als Tauschmittel.

    Dann noch ein Gedanke zu alternativen Währungen, der vll bisschen nerdig klingt: Warum nicht mit Zeit als Währung hantieren? So nach dem Motto: „Ich helfe dir 60 Minuten beim Holz hacken, du gibst mir dafür dein Näh-Kit.“ Klar, das setzt Vertrauen voraus und klappt wahrscheinlich eher im eigenen Umfeld. Aber der Vorteil: Zeit verfällt nicht, muss nicht gelagert oder vor Diebstahl geschützt werden. Und falls irgendwann eine alternative Währungsoffensive startet, könnten Zeitgutschriften oder „Stunden-Scheine“ zumindest als Zwischenlösung Spaß machen... und man lernt gleich noch neue Skills voneinander.

    Abschließend, was mir oft fehlt: Redet ihr schon in euren Kreisen mal offen über die eigenen Fähigkeiten und Vorräte? In meiner Nachbarschaft ist das Thema fast tabu, aber ich hab das Gefühl, man könnte dadurch schon jetzt eine Vertrauensbasis schaffen. Und letztlich ist Vertrauen im Krisenfall die eigentliche Währung, oder?