Ich hab mal gehört, dass manche sogar Wasser aus Pfützen trinken, wenn’s hart auf hart kommt – aber ehrlich, das wär mir zu heikel, selbst mit Filter. Was mir ein bisschen geholfen hat: Wenn’s nicht anders geht, zumindest das Oberflächenwasser abzuschöpfen und nicht direkt vom Grund, weil da oft der fieseste Kram liegt. Bin mir aber auch nicht sicher, ob das wirklich viel bringt, weil Bakterien ja überall drin sein können.
Waldmensch
- Mitglied seit 28. März 2025
- Letzte Aktivität:
8. Dezember 2025 um 20:20
Beiträge von Waldmensch
-
-
Ich bin auf der Suche nach spannenden Büchern, die sich um das Thema Outdoor und Survival drehen. Es gibt mittlerweile so viele Veröffentlichungen, dass man schnell den Überblick verliert. Ich habe schon einige Klassiker durch, wie etwa "Überleben in der Wildnis" von John Wiseman, das ich sehr informativ fand. Besonders interessant finde ich Bücher, die nicht nur Anleitungen geben, sondern auch echte Geschichten oder Erfahrungen von Abenteurern enthalten. Vielleicht kennt jemand von euch solche Bücher?
Was mich interessiert: Gibt es Bücher, die sich speziell mit dem Überleben in unterschiedlichen Klimazonen beschäftigen, z. B. Wüste oder Dschungel? Solche Variationen würden bestimmt den Horizont erweitern.
Ich bin gespannt auf eure Empfehlungen.
Danke schon mal im Voraus für eure Tipps!
-
Ich finds interessant, wie viele von euch da schon eigene Traditionen entwickelt haben, das ist bei uns tatsächlich auch ziemlich gewachsen. Bei mir gabs als Kind keine großen Ausflüge ins Grüne, eher Stadt und Balkon, deshalb wollte ich’s mit den eigenen Kids anders machen. Man unterschätzt, wieviel die kleinen Menschen schon mit drei, vier Jahren aufnehmen, wenn man sie einfach machen lässt, ohne gleich zu verbessern – ist zumindest meine Erfahrung.
Was hier gut ankam, war, jedem Kind mal die Verantwortung für eine Mini-Aufgabe zu geben, etwa ein Lagerfeuer von Anfang bis Ende zu planen (natürlich mit Aufsicht). Die Ergebnisse waren, gelinde gesagt, abenteuerlich, aber nach einer Weile sind sie stolz wie Bolle, wenn das Feuer endlich brennt... Oder: Der Jüngste durfte mal allein das Wasser holen, aus einem Kanister mit Hahn, und den Becher transportieren – klingt lapidar, aber er hat dann verstanden, dass Wasser schleppen auch Arbeit ist. Das bleibt hängen, finde ich.
Zum Thema EDC oder kleine Ausrüstung: Ich hab meinem Sohn so ein günstiges Taschenmesser (Opinel No. 7 Kinderversion) gekauft, erst mal noch ohne spitze Klinge. Anfangs durfte er nur Rinde schnitzen, aber irgendwann hat er dann auch mal nen Stock für die Marshmallows gemacht. Da merkt man schon, wie ernst die das nehmen – ist halt mal was anderes als Spielzeug. Dazu kommt die Tasche mit ein paar Pflastern, ein Taschentuch und einer kleinen Pfeife. Ich lass sie selber packen, aber bevor wir losziehen, wird’s gemeinsam gecheckt. Fehler sind da ok, lieber mal was vergessen, als alles immer für sie zu machen.
Was ich spannend finde, sind nicht nur die klassischen Skills wie Feuer oder Kochen, sondern auch die Fähigkeit, draußen nicht die Nerven zu verlieren – also wirklich durchhalten, wenn was schiefgeht. Gibt’s bei euch noch andere „Alltagskatastrophen“, die ihr bewusst mit den Kids „übt“? Oder lasst ihr’s eher laufen und greift nur ein, wenn’s ernst wird?
-
Ich denke oft, wir unterschätzen total, wie viel Kinder sich selbst beibringen, wenn wir sie überhaupt mal lassen. Also nicht nur beim klassischen Survivaltraining, sondern vor allem dann, wenn es im Wald einfach kein festgebranntes Ziel gibt. Ich habe damals in einem Workshop beobachtet, wie ein Junge ewig an einem abgebrochenen Taschenmesser rumgetüftelt hat – für mich als Erwachsener war das Ding quasi „kaputt“. Der Junge hat sich dann aber eine Schnur gebaut, Griff improvisiert, hat mit Stöcken experimentiert… und am Nachmittag war sein „kaputtes“ Messer das Mittelpunkt von so einer richtigen Kinder-Bastelgruppe. Am Ende ging’s gar nicht mehr ums Schnitzen, sondern um Problemlösung, Kommunikation, Frustration – also so Sachen, für die es kein Handbuch gibt.
Wenn draußen plötzlich die dunklen Wolken aufziehen oder es im Gebüsch raschelt, merken Kids recht schnell: Nicht alles läuft nach Plan. Survivaltraining kann ihnen beibringen, mit solchen Situationen umzugehen – aber, und das find ich wichtig, nicht unbedingt immer nur im Modus von „ich zeig jetzt eine Technik“. Ich hab mal gesehen, wie ein Mädchen einfach mitten in der Nacht den Mut gesammelt hat, mit einer Taschenlampe kurz ums Zelt zu gehen, weil sie wissen wollte, ob der „Waldgeist“ jetzt kommt... Nichts passiert, aber hinterher hat sie richtig gestrahlt, wie besiegt. Daraus nehmen die oft mehr mit, als aus einer perfekten Knotenanleitung oder so. Angst ist ja auch irgendwie ein Lehrer.
Was gehört für mich zum Survival mit Kindern dazu? Vielleicht manchmal auch das ganz Banale: aushalten, dass sie sich langweilen. Einmal im Schwarzwald, meine Nichte hatte keine Lust auf wilde Erlebnisse, sondern hat eine Stunde Baumrinde von einem umgefallenen Baum gepult… Ich dachte erst, ich müsste jetzt irgendeinen Programmpunkt starten, aber am Ende war das ihre eigene Entdeckung. Durchhalten, warten, Dinge nochmal anders denken – ich glaube, das ist mindestens so „wertvoll“ wie ein Zelt aus Planen oder ein Feuerstahl.
-
Abseits der bekannten Fernwanderwege hab ich dieses Jahr zum ersten Mal eine mehrtägige Streckentour ohne markierte Route gemacht, sozusagen querfeldein im Elbsandsteingebirge. Karte und Kompass waren Pflicht, GPS nur als Backup. Das hat nicht nur ein bisschen Nervenkitzel gebracht, sondern auch Stellen gezeigt, wo kein Mensch unterwegs war… ich sag nur, Fuchs morgens am Bach und keiner außer mir hats gemerkt. 😅 Hat jemand von euch schon mal sowas probiert, also wirklich abseits aller offiziellen Wege? Bin gespannt, wie ihr das seht!
-
Mich hat der GR221 auf Mallorca echt gepackt, da denkt man erst nur an Strände, aber die Serra de Tramuntana hat‘s in sich. Die Strecke von Valldemossa nach Deià fand ich besonders krass: alte Trockenmauern, Zikaden, und an einer Stelle hockte plötzlich eine Ziege mitten auf dem Weg... Nicht so voll wie andere Klassiker, aber trotzdem grandiose Panoramen aufs Meer. Wer mal was anderes will als Alpen oder Schwarzwald, sollte sich das anschauen.
-
Hygiene & Gesundheit. Kaum was unterschätztes, finde ich, besonders wenn man plötzlich auf beengtem Raum hockt und Wasser rationieren muss... Bin mir da selbst etwas unsicher, wie man das am elegantesten löst ohne Duschen und Waschmaschine. Einfachste Seife auf Vorrat, ein paar Pakete Feuchttücher (die gibts ja auch biologisch abbaubar?) und notfalls Katzenwäsche im Waschbecken oder mit Wasserschüssel, klar, ist nicht der Hit, aber besser als nix. Und so Widerstandskraft gegen Krankheiten wie Magen-Darm-Kram oder Hautausschläge steigt dann immerhin etwas.
-
Mit nem Mini-Kompass in der Tasche hab ich schon öfter ausm Schlamassel gefunden, wenn alles andere versagt hat. Selbst wenn GPS oder Handy mal off sind (entweder zu kalt, Akku leer oder kein Empfang…) hilft der Kompass zusammen mit der Karte ziemlich weiter, vor allem in Gegenden mit wenig markanten Orientierungspunkten. Für mich gilt: Technik ja, aber ein einfacher Kompass ist als minimalistischer Notfallplan immer dabei.