Lebensmittel haltbar machen ohne Kühlschrank – alte Methoden und Ideen

Zusammenfassung

Darüber diskutieren die Nutzer: Die Forendiskussion dreht sich um traditionelle Methoden zur Haltbarmachung von Lebensmitteln, die lange vor modernen Kühlsystemen angewendet wurden. Neben bekannten Techniken wie Pökeln und Räuchern werden auch weniger verbreitete Verfahren wie die Salzlagerung von Eiern und das Einlegen von Obst in Honig erwähnt. Fermentierung, etwa durch Milchsäuregärung, und die Lagerung von Wurzelgemüse in Erdgruben sind ebenfalls Themen. Die Nutzer teilen persönliche Erfahrungen und historische Einblicke, was zeigt, wie vielfältig und kreativ die Ansätze zur Konservierung von Nahrungsmitteln in verschiedenen Kulturen waren.
  • Hallo zusammen,

    mich interessiert, welche überlieferten Methoden zur Haltbarmachung von Lebensmitteln ihr kennt, die schon lange vor der Erfindung moderner Kühlsysteme genutzt wurden.
    Techniken wie Pökeln, Räuchern, Fermentieren oder Trocknen sind vielen bekannt, aber es gab in unterschiedlichen Kulturen noch zahlreiche andere Verfahren, um Vorräte monatelang oder sogar jahrelang haltbar zu machen.

    Am meisten bin ich gespannt auf Methoden, die heute kaum noch jemand kennt, die aber in einer Notlage oder beim Leben abseits der Zivilisation wieder interessant werden könnten. Vielleicht habt ihr ja schon selbst etwas ausprobiert oder alte Rezepte aus der Familie?

    Grüße
    OutdoorMike

  • Salzlagerung kommt mir da direkt in den Sinn, also zum Beispiel für Eier, das ist echt so eine fast vergessene Geschichte. Mein Opa hat früher Hühnereier in Wasserglas (eigentlich Natriumsilikat) eingelagert. Die wurden einfach in ein großes Steingutgefäß gelegt und mit dieser trüben Brühe übergossen, dann kühl gestellt. So konnten die Eier angeblich bis zu einem Jahr halten ohne Kühlung, allerdings sollten sie danach nur noch gekocht verzehrt werden, weil der Geschmack sich schon ordentlich verändert.

    Ganz alte Methoden wie \"Einlegen in Asche\" (z. B. getrocknete Früchte oder gepökeltes Fleisch wurde in Asche eingebettet) waren auch verbreitet, zumindest laut diversen Erzählungen alter Leute im Dorf. Da soll die Asche wohl Schimmelbildung unterbinden, ich hab’s aber ehrlich gesagt selbst nie gewagt, Fleisch darin über den Sommer zu lagern.

  • Da gab’s wohl im Mittelalter die Technik, z. B. Obst oder auch gekochtes Fleisch komplett in Honig einzulegen. Angeblich konserviert der hohe Zuckergehalt und die antibakterielle Wirkung ziemlich gut, ohne dass das Ganze gekühlt werden muss. Ich hab’s leider nie probiert… vielleicht ist es total klebrig und seltsam im Geschmack, aber manchmal frage ich mich, ob das nicht sogar besser funktioniert als Pökeln bei empfindlichen Sachen. Bin mir da ehrlich gesagt auch nicht ganz sicher, wie lange das dann wirklich haltbar ist, hat das schon mal jemand ausprobiert oder was dazu gehört?

  • Mir fällt dazu noch das „Milchsäuregären“ ein, das in ziemlich vielen Kulturen gemacht wurde, nicht nur bei Kraut. Also, Gurken, Karotten, sogar Bohnen, alles wurde in Salzwasser eingelegt und fermentiert. Das Zeug hält sich monatelang (teilweise kühl, manchmal aber auch einfach im Keller) und die Vitamine bleiben ziemlich gut erhalten. Das Spannende ist, dass dadurch auch der Geschmack richtig wandelt, ein bisschen wie bei Sauerkraut eben, aber bei anderem Gemüse auch ganz eigen.

  • In manchen Regionen wurden Kartoffeln oder Wurzelgemüse früher in sogenannte Erdgruben oder Sandmieten eingelagert. Die Idee ist simpel: Man hebt ein Loch aus, legt Stroh und manchmal etwas Sand hinein, dann die Ernte drauf, wieder mit Sand und einer dicken Schicht Erde abdecken. So bleibt das Gemüse tatsächlich bis zum Frühling halbwegs frisch, wenn’s nicht grade durchfriert. Bin mir aber nicht sicher, ob das überall klappt, der Boden muss halt passen. Fand die Vorstellung immer cool, dass jemand seinen „Kühlschrank“ einfach im Garten verbuddelt.

  • Ich bin vor ner Weile mal über das „Schmalztopf-Prinzip“ gestolpert – also Fleisch oder Wurst in ausgelassenem Fett (oft Schweineschmalz) einlegen. Das wurde z.B. in Bayern und Tschechien richtig traditionell gemacht: Das Gekochte kommt in einen Tontopf, dann wird heißes Schmalz drübergegossen, so dass alles luftdicht abgeschlossen ist. War wohl mehrere Monate haltbar, sogar im warmen Sommer. Mein Opa hat früher sowas im Keller stehen gehabt, das war so ne richtig fettige Angelegenheit… 😅

    Kennt das wer von euch noch oder hat das schon mal ausprobiert? Würde mich interessieren, ob das auch mit anderen Fetten klappt oder eher nicht.

  • Ich werf mal die Methode „Vergraben im Tontopf“ in die Runde – ist hier vielleicht ein bisschen exotisch, aber im alten Persien oder auch bei den Römern wurde so manchmal Obst oder sogar Käse richtig lange haltbar gemacht. Also Lebensmittel in unglasierte Behälter, Deckel drauf, und dann schön tief in die Erde (idealerweise ein schattiges Plätzchen). Die gleichbleibend kühle Temperatur konserviert erstaunlich gut, vor allem bei trockenen Bedingungen. Klar, am besten noch mit etwas Asche oder getrockneten Kräutern drumherum gegen Schimmel.

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