Ich will hier mal ein Thema aufmachen, das mir schon länger durch den Kopf geht.
Survival – für viele ein Begriff voller Abenteuerromantik, Lagerfeuer und Messerspielerei. Für andere ist es pure Notwendigkeit, Training für den Ernstfall oder eine Lebensphilosophie.
Aber was ist es wirklich?
Ich frage mich oft:
Reicht es, Techniken zu kennen – Feuer machen, Wasser finden, improvisierte Unterkünfte bauen? Oder gehört da mehr dazu? Mentale Stärke, Klarheit im Kopf, der Wille, durchzuhalten, wenn’s richtig dreckig wird?
Ich glaube, viele unterschätzen den psychischen Aspekt.
Es ist eine Sache, in einem Kurs zu lernen, wie man ein Feuer mit dem Feuerstahl entfacht. Aber was ist, wenn du das machen musst, durchnässt, erschöpft, in der Dämmerung, allein, mit dem Wissen, dass du heute Nacht keine zweite Chance bekommst?
Dann entscheidet nicht dein Equipment – sondern dein Kopf.
Und ich will hier mal ganz bewusst nicht nur über Ausrüstung reden. Sondern über das Warum.
Warum beschäftigt ihr euch mit Survival?
Was ist euer persönlicher Auslöser gewesen?
Gab es ein Erlebnis, eine Krise, eine Erkenntnis, die euch gepackt hat?
Mich persönlich hat das Thema nach einem Unfall in den Bergen nicht mehr losgelassen. Kein Empfang, Wetterumschwung, Orientierung weg – plötzlich stehst du da und merkst: Die Natur interessiert sich nicht für deine Pläne. Und du bist allein. Seitdem weiß ich, wie dünn der Grat ist zwischen Komfort und Kontrollverlust.
Daher meine Fragen an euch:
- Was ist für euch echtes Survival?
- Wieviel davon ist Technik, wieviel Instinkt – und wieviel Haltung?
- Gab es für euch einen Schlüsselmoment, der euch geprägt hat?
- Welche Skills haltet ihr für unverzichtbar, welche sind eher „nice to have“?
- Und ganz ehrlich: Wo sind eure Grenzen – körperlich, psychisch, moralisch?
Ich hoffe, hier kommt ein ehrlicher Austausch zustande – nicht nur mit Ausrüstungslisten und Theorie, sondern mit echten Gedanken und Erfahrungen.