Selbstgemachte Messer: Erste Schritte im Messerschmieden

    Hallo zusammen,

    ich überlege gerade, mich in die Welt des Messerschmiedens zu wagen. Mich fasziniert der Gedanke, mein eigenes Bushcraftmesser herzustellen. Dabei frage ich mich, welche grundlegenden Werkzeuge ich wirklich benötige, um den Einstieg zu schaffen. Ist es sinnvoll, gleich in einen Amboss und eine Schmiedeesse zu investieren, oder gibt es simplere Alternativen für Anfänger?

    Auch das Thema Stahl ist für mich noch etwas nebulös. Welche Stahlsorte eignet sich am besten für einen Anfänger? Mir ist wichtig, dass das Material gut schmiedbar und verzeihend bei Fehlern ist.

    Ein weiteres Thema, das mich beschäftigt, ist der Griff. Wie kombiniere ich Funktionalität und Ästhetik am besten? Gibt es empfehlenswerte Materialien und Techniken für einen Anfänger?

    Ich bin gespannt auf eure Tipps und Erfahrungen. Welcher Schritt hat euch beim Einstieg am meisten herausgefordert? Freue mich auf einen regen Austausch!

    Grüße,
    Briankajberg

    Für den Einstieg ins Messerschmieden kannst du durchaus ohne große Investitionen beginnen. Ein kleiner Amboss oder ein einfaches Stück Stahl als Amboss-Ersatz sowie ein einfacher Propangasbrenner können für den Anfang ausreichend sein. Diese ersetzen eine komplette Schmiedeesse für den Start und sind kostengünstiger.

    Beim Stahl empfehle ich dir Kohlenstoffstahl wie 1084 oder 1095. Diese Sorten sind nicht nur gut schmiedbar, sondern auch fehlerverzeihend, was sie perfekt für Anfänger macht. Sie lassen sich einfach bearbeiten und weisen nach entsprechender Wärmebehandlung gute Eigenschaften auf.

    Für den Griff kannst du mit einfachen Materialien wie Holz, Kunststoffen oder Mikarta beginnen. Jedes hat seine Vor- und Nachteile. Holz ist bei vielen beliebt aufgrund seiner Ästhetik und Griffigkeit. Denk daran, es gut zu versiegeln, um es vor Feuchtigkeit zu schützen. Du könntest dich auch an den klassischen Methoden der Vernietung oder Verklebung probieren, um den Griff am Erl zu befestigen.

    Der größte Herausforderungen beim Einstieg sind oft Geduld und Präzision. Es ist wichtig, sich mit den Grundtechniken vertraut zu machen und sich stetig zu verbessern. Lass dir Zeit, experimentiere und lerne aus jedem Fehler.

    Briankajbergs Frage erinnert mich an meinen ersten Versuch, ein Messer zu schmieden – glaubt mir, es sah aus wie ein übergroßer Metalllöffel! 🤣

    Wenn du nicht gleich voll einsteigen willst, schnapp dir ein altes Stück Bahnschiene als Amboss – die Dinger sind echte Lebensretter! Für den Brenner: Eine einfache Gasflamme tut's auch, solange du nicht Toasts einlegst.

    Beim Stahl bin ich voll bei Timus mit 1084. Fehlerverzeihend und gutmütig, wie ein Labrador im Metallgewand.

    Und der Griff? Da kannst du kreativ werden: Alte Skateboards liefern bunte Lagen Holz, oder du schaust einmal hier: https://www.nordisches-handwerk.de/messermacherbe…iffmaterialien/

    Viel Spaß beim Hämmern und lass dich nicht entmutigen! Bald wirst du sehen, wie geil selbstgemachter Stahl ist. 🛠️

    Cheers,
    Thapet

    Zum Griff: Ey, das ist die Spielwiese der Kreativität! Holz ist meist die erste Wahl, weil's relativ einfach zu bearbeiten und ziemlich schnieke anzusehen ist. Harthölzer wie Walnuss oder Ahorn sind cool, aber auch stabilisierte Hölzer können ne gute Wahl sein. Du könntest sogar Micarta probieren, wenn du etwas strapazierfähigeres suchst. Und die Form? Fang einfach mit was Ergonomischem an. Je mehr Messer du baust, desto mehr entwickelst du deinen eigenen Stil.

    Die größte Herausforderung? Geduld! Messerschmieden braucht Zeit und Übung. Beim ersten Versuch wirste vielleicht mit nem krummen Klotz enden, der bestenfalls als Buttermesser durchgeht – aber keine Panik, das gehört dazu! Also, immer schön dranbleiben und lernen. Viel Spaß beim Hämmern und Fluchen! 😄

    Beim Schmieden darf man echt nicht vergessen, dass es nicht nur ums Technik-Know-how geht – es ist auch eine Kunst. Ein Thema, welches noch nicht genannt wurde, ist die Wärmebehandlung. Die ist wichtig, weil der Stahl erst dadurch die richtige Härte und Flexibilität bekommt. Ohne die läuft bei Werkzeugen oder Messern gar nichts.

    Wenn ihr zum Beispiel ein Messer schmiedet, müsst ihr den Stahl nach dem Formen härten und anlassen. Härten bedeutet, den Stahl auf eine hohe Temperatur (meist so um die 800–900 °C, je nach Stahlsorte) zu bringen und dann schnell abzukühlen – und genau hier kommt das Öl ins Spiel.

    Jetzt stellt sich die Frage: Warum benutzen so viele Schmiede eigentlich Pflanzen- oder Speiseöl und nicht tierisches Fett? Ganz einfach: Pflanzenöle sind in vielen Punkten einfach praktischer.

    • Verfügbarkeit: Pflanzenöl hat fast jeder zu Hause rumstehen. Egal ob Rapsöl, Sonnenblumenöl oder was auch immer – man kommt leicht ran. Tierische Fette sind da schon aufwendiger, weil sie vorher geschmolzen und vorbereitet werden müssen.
    • Stabilität bei Hitze: Pflanzenöle sind hitzebeständiger. Das heißt, sie rauchen nicht so schnell und fangen auch nicht direkt Feuer, wenn ihr euer Werkstück ins Öl taucht. Tierische Fette können da schwieriger zu kontrollieren sein, weil sie bei hohen Temperaturen schneller verkohlen oder ungleichmäßig abkühlen.
    • Geruch: Glaubt mir, wer mal tierisches Fett bei Hitze benutzt hat, weiß, wie übel das riecht. Pflanzenöl ist da echt angenehmer – und das zählt, vor allem wenn ihr in der Werkstatt arbeitet und nicht draußen im Freien.
    • Sauberkeit: Tierisches Fett klebt oft richtig eklig, wenn es sich absetzt. Pflanzenöl ist viel einfacher zu reinigen, und das hilft, wenn ihr regelmäßig damit arbeitet.
    • Gleichmäßige Abkühlung: Das vielleicht Wichtigste: Pflanzenöle kühlen den Stahl gleichmäßiger ab, was super wichtig ist, um Spannungen und Risse zu vermeiden. Tierisches Fett hat da keine so guten Eigenschaften.

    Falls ihr das mal ausprobieren wollt, fangt am besten mit Rapsöl an. Es ist günstig, einfach zu bekommen und liefert solide Ergebnisse. Später könnt ihr auch mal experimentieren – es gibt z. B. spezielle Abschrecköle, die genau auf solche Prozesse abgestimmt sind.

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