Wie kann ich unterwegs mein Messer schärfen?

    Hallo liebe Outdoorer,

    welche Methode ist unterwegs am effektivsten um sein Outdoormesser zu schärfen? Ist es der leichte Taschen-Wetzstahl, der kompakte Schleifstein oder etwas anders?

    Und wie geht man damit um, wenn das Messer unerwartet stumpf wird? Gibt es Techniken, die man ohne zusätzliches Equipment anwenden kann, um die Schneide ein wenig aufzufrischen? Ich habe ja schon gehört, dass man im Notfall mit einem Stein und Wasser oder sogar einer Keramiktasse improvisieren kann. Ist da was dran oder eher doch ein Survival-Mythos?

    Grüße,
    Overloard

    Mir ist auf längeren Touren mal aufgefallen, wie schnell so ein Messer nach ein paar Tagen mit viel Holzarbeit in die Knie gehen kann, selbst wenn es am Anfang rassiermesserscharf war. Klassische Lösungen wie Wetzstahl oder ein kleiner Kombistein sind ja bekannt – was aber oft unterschätzt wird, ist der improvisierte Einsatz von Alltagsgegenständen.

    Ich hab zum Beispiel bei ein paar Übernachtungen im Brandenburger Forst mein als "unzerstörbar" beworbenes Messer mit einer alten Gürtelschnalle wieder scharf bekommen. Die glatte Metallrückseite taugt in Verbindung mit einem Hauch Spucke als Notfall-Stropp. Ist natürlich kein Ersatz für einen feinen Lederriemen oder echten Abziehstein, aber man merkt einen Unterschied und kommt zumindest noch ein paar Schnitte weiter, bevor es ernst wird.

    Auch Flusskiesel funktionieren besser als ihr Ruf – aber da kommt's echt auf die Gesteinsart an. Ich hatte mal mit einem flachen Granitstein Glück, der ähnlich körnig war wie ein grober Schleifstein. Wichtig ist, die Bewegung schön flach zu halten und nicht zu viel Druck zu geben. Ein bisschen Wasser schadet auch nicht, dann gleitet die Klinge besser.

    Was ich noch empfehlen kann: Wer eh immer einen Paracord-Schlüsselanhänger dabeihat, kann den mit Polierpaste (z.B. Zahnpasta – ehrlich!) und ein paar Zügen über die Schneide als Stropp missbrauchen. Habe damit auf einer Zwei-Tages-Tour mal das Taschenmesser recht zuverlässig „aufgeweckt“. Klar, das bringt keine Wunder, aber bevor gar nix mehr geht… 😉

    Hat von euch jemand schon mal mit Ton von Bachläufen experimentiert? Da sehe ich noch Potenzial, aber so recht trau ich mich an diese matschige Nummer noch nicht ran.

    Ich hab schon öfter gemerkt, dass selbst ein guter Schleifstein zu Hause nichts nützt, wenn man ihn draußen nie dabei hat… Deshalb hatte ich mal ein paar Wochenlang diesen kleinen DC4 von Fällkniven in der Hemdtasche – funktioniert, hab ihn aber dann verloren. Was bei mir tatsächlich unterwegs schon öfter funktioniert hat: ein ordinärer, flacher Flusskiesel (gern nass machen), der eher fein ist. Damit kann man mit leichten, regelmäßigen Zügen die schlimmste Stumpfheit rauskriegen – fühlt sich archaisch an, klappt aber überraschend gut, zumindest für nen Tag. Tassenboden als „Keramikstein“ hab ich ehrlich gesagt nie getestet, aber das Prinzip klingt logisch. Ich frag mich manchmal, wie viel davon auch Kopfsache ist… aber so kommt jedenfalls der nötige Grat ans Messer zurück. Wer hat da vielleicht schon mit anderen Impro-Materialien rumprobiert?

    Für unterwegs habe ich immer einen kompakten Messerschärfer von Lansky dabei. Ich verwende den Schärfer mit Keramikelementen, da Stahlelemente Carbonstahl beschädigen. Meine Messer bekomme ich damit ganz einfach sehr scharf. Der Schärfer ist handlich, leicht und sehr effektiv. Die gebräuchlichsten Schleifwinkel sind bereits vorgegeben.

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