Heizwerte von verschiedenen Holzsorten

  • Holz ist nicht nur ein nachhaltiger Brennstoff, sondern auch eine der ältesten Wärmequellen der Menschheit. Für Selbstversorger, Prepper und alle, die unabhängig heizen oder draußen kochen möchten, ist es entscheidend zu wissen, wie effizient verschiedene Holzsorten brennen und wie man aus diesem Rohstoff das Maximum an Wärme und Kochleistung herausholt.

    Der Heizwert eines Holzes gibt an, wie viel Energie in Form von Wärme bei seiner Verbrennung freigesetzt wird. Dieser Wert wird oft in Kilowattstunden (kWh) pro Raummeter (rm) angegeben. Neben der Holzart spielt der Feuchtigkeitsgehalt eine entscheidende Rolle – trockenes Holz liefert mehr nutzbare Wärme, brennt sauberer und schont sowohl das Kochgeschirr als auch den Kamin.


    Heizwerte gängiger Holzsorten

    HolzsorteHeizwert kWh/rmEigenschaften & Besonderheiten
    Akazie/Robinie~2050Sehr hart, lange Brenndauer, ideal für Dauerfeuer
    Buche~2100Universell einsetzbar, hoher Glutwert, perfekt zum Kochen
    Eiche~2100Langsame Verbrennung, hohe Wärmeabgabe, gut für Langzeitheizen
    Birke~1900Schnelles Anbrennen, angenehmer Geruch, wenig Funkenflug
    Esche~1900Leicht spaltbar, gute Glutbildung, mittlere Brenndauer
    Lärche~1800Harzreich, gute Flamme, funkenreich – Vorsicht bei offenen Feuern
    Erle~1700Schnell abbrennend, gute Flamme, ideal für Räuchern
    Fichte~1500Harzig, leicht entzündlich, perfekt zum Anfeuern
    Kiefer~1500Harzig, lange Flamme, gut zum Kochen im Freien
    Tanne~1500Weichholz, schnelles Anbrennen, eher für Übergangszeit
    Zitat

    Hinweis: Die Werte sind Durchschnittswerte und können je nach Herkunft, Unterart und Lagerung variieren.


    Einfluss des Feuchtigkeitsgehalts

    Der Heizwert sinkt deutlich, wenn das Holz nicht ausreichend getrocknet ist. Frisch geschlagenes Holz enthält je nach Art 30–60 % Wasser, während gut gelagertes Scheitholz idealerweise unter 20 % Restfeuchte liegt.

    • Frisches Holz: Ein Großteil der Energie geht für das Verdampfen des Wassers verloren, die Temperatur bleibt niedrig, es entstehen mehr Emissionen.
    • Trockenes Holz: Brennt heißer, sauberer und liefert eine höhere Wärmeleistung.

    Praxis-Tipp:
    Holz mindestens 2 Jahre luftig und regengeschützt lagern. Einfache Feuchtigkeitsmessgeräte für Holz sind günstig erhältlich und helfen, den optimalen Zeitpunkt für die Nutzung zu bestimmen.


    Lagerung und Aufbereitung

    • Lagerplatz: Sonnig, winddurchlässig, aber vor Schlagregen geschützt.
    • Stapelmethode: Holzscheite mit Rinde nach unten oder außen legen, damit Feuchtigkeit besser abläuft.
    • Bodenfreiheit: Holz nie direkt auf den Boden stapeln – Holzpaletten oder Kanthölzer als Unterlage verwenden.
    • Spalten: Frühes Spalten (direkt nach dem Fällen) beschleunigt die Trocknung und erleichtert die spätere Handhabung.

    Anzünden und effizientes Heizen

    Für effizientes Heizen ist nicht nur die Holzart entscheidend, sondern auch die Art des Anzündens und der Luftzufuhr.

    • Top-Down-Methode: Größere Holzstücke unten, kleinere darüber, Zunder und Anzündholz ganz oben. Vorteil: Weniger Rauch, gleichmäßige Hitzeentwicklung.
    • Luftzufuhr: Anfangs volle Luftzufuhr, bei stabiler Flamme reduzieren. Zu wenig Luft erzeugt Rauch, zu viel Luft verringert die Hitzeeffizienz.
    • Glutphase nutzen: Kochen, Backen oder Wärmespeicherung gelingen am besten in der Glutphase.

    Holz zum Kochen – Auswahl und Technik

    Nicht jedes Holz eignet sich gleich gut zum Kochen. Harzreiche Hölzer (z. B. Fichte, Kiefer, Lärche) brennen schnell und heiß, können aber Ruß und Funken verursachen. Harthölzer (Buche, Eiche, Esche) erzeugen gleichmäßige Glut – ideal für Gusseisenpfannen, Dutch Oven oder Grillen.

    Einsatzbereiche:

    • Schnelles Erhitzen von Wasser → Fichte, Birke, Kiefer
    • Langes Köcheln von Speisen → Buche, Eiche, Esche
    • Räuchern → Erle, Buche, Obstbaumholz

    Sicherheit und Umweltaspekte

    • Nur unbehandeltes, naturbelassenes Holz verwenden. Lackierte oder imprägnierte Hölzer setzen beim Verbrennen giftige Dämpfe frei.
    • Bei offenem Feuer Funkenflug im Blick behalten – besonders bei harzreichen Hölzern.
    • Regelmäßige Kaminreinigung beugt Schornsteinbränden vor.
  • Wenn ich Holz ins Feuer lege, frage ich mich inzwischen immer: Geht es wirklich nur um den reinen Heizwert… oder steckt da noch mehr dahinter? Zum Beispiel merkt man beim Kochen über offenem Feuer (hatte mal einen Versuch mit Esche und Kiefer in so einer alten Klapp-Feuerwanne, Modell Bundeswehr 1987), dass manche Hölzer nicht nur heißer, sondern auch viel gleichmäßiger brennen. Eiche baut zum Beispiel so eine schöne Glut auf, perfekt für’s Garen, während Birke schnell runterbrennt, aber dafür angenehmen Rauch gibt und Flammen fürs schnelle Wasserkochen liefert.

    Ich frage mich deshalb: Ist beim Outdoor-Kochen nicht oft die „Qualität der Glut“ wichtiger als der reine Zahlenwert vom Heizwert? Und wie seht ihr das mit der Kombination verschiedener Hölzer – mischt ihr absichtlich, um ein bestimmtes Glut-/Flammenverhältnis zu bekommen?

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