Energieversorgung mit Solar und Zwischenpuffer für den Fluchtrucksack

  • Ich möchte mich unterwegs im Ernstfall autonom mit Energie versorgen können. Als Verbraucher sind Geräte mit 18650 Akkus, AA Akkus, Handy, Navi und Tab vorhanden. Angedacht ist ein Solarladegerät, um bei gutem Wetter für Energie zu sorgen. Es sollte transportabel für ein BOB sein. Gern würde ich die Energie auch zwischenpuffern, wenn ich sie nicht brauche. Wie versorgt ihr euch mit elektrischer Energie?

  • Die Energieversorgung mit Solar und einem Zwischenpuffer ist eine beliebte Lösung für den Fluchtrucksack. Hier sind die Grundlagen, die bei der Planung zu beachten sind:

    1. Solarmodule: Ein tragbares Solarmodul mit hoher Leistung ist die beste Option, um Strom im Freien zu erzeugen. Solarmodule sollten leicht, robust und wetterfest sein. Es ist ratsam, Module mit einer Leistung von mindestens 10-20 Watt zu wählen, um genügend Strom zu erzeugen, um einen Akku oder Batterien aufzuladen.
    2. Akku oder Batterien: Um den erzeugten Strom zu speichern, benötigt man einen Akku oder Batterien. Lithium-Ionen-Akkus sind aufgrund ihrer hohen Energiedichte und ihrer Langlebigkeit die beste Wahl. Batterien können auch genutzt werden, sollten jedoch möglichst wiederaufladbar sein.
    3. Zwischenpuffer: Ein Zwischenpuffer oder eine Powerbank ist nützlich, um den erzeugten Strom aufzubewahren und ihn später zu nutzen. Powerbanks sind in verschiedenen Größen erhältlich und können mehrere Geräte gleichzeitig aufladen.
    4. Anschlüsse und Kabel: Stell sicher, dass das Solarmodul und der Akku oder die Powerbank mit den entsprechenden Kabeln verbunden sind. Es kann auch hilfreich sein, verschiedene Anschlüsse zu haben, um eine Vielzahl von Geräten anschließen zu können.
    5. Tragekomfort: Achte darauf, dass die Komponenten leicht und transportabel sind. Es ist auch wichtig, dass der Fluchtrucksack komfortabel ist und die Energieversorgung problemlos transportiert werden kann.
    6. Ladezeit: Es ist wichtig, die Ladezeit für den Akku oder die Powerbank zu berücksichtigen, da diese von der Leistung des Solarmoduls abhängt. Eine höhere Leistung kann die Ladezeit verkürzen, aber es ist wichtig, dass das Solarmodul auch unter Bedingungen mit weniger Sonnenlicht noch ausreichend Energie erzeugen kann.

    Eine zuverlässige Energieversorgung mit Solar und einem Zwischenpuffer kann im Notfall sehr nützlich sein. Es ist jedoch wichtig, die oben genannten Punkte zu beachten, um sicherzustellen, dass die Komponenten gut funktionieren und den Anforderungen des Fluchtrucksacks entsprechen.


    Ich verwende einen Solarkoffer von Offgridtec. Die Hardware habe ich fest im Ranger verbaut. Einfach das Solarmodul bis 5m Entfernung irgendwo in die Sonne stellen und das Kabel an den nach außen verlegten Anschluss vom Auto anschließen. Funktioniert sehr gut, auch bei nicht zu starker Sonne. Ist aber für ein BOB zu groß der Koffer. Ist halt so, je mehr Leistung um so mehr Fläche wir benötigt. Reicht auf jeden Fall für die Zweitbatterie zum laden.


  • Hmmm, gibt's da keine Standart-Prepper-Lösung, welche aus der Erfahrung im BOB funktionieren und nicht zu groß im Packmass sind? Dann vielleicht irgendeine leichte Brennstoffzelle?

  • Die Leistung bei portablen Brennstoffzellen im Verhältniss zum Preis ist sehr gering, und weiterhin werden sie meistens mit Methanol betrieben. Also nichts, von wegen Wasser rein und los geht's. Da brauchst noch nen Kanister Methanol - und davon nicht gerade wenig. Für mich totaler Schwachsinn und nichts für das BOB.

  • Außer Solar funktioniert in einem anzunehmenden Ernstfall - wann benötige ich sonst ein BOB - doch eigentlich nichts. Woher will man unterwegs den Brennstoff bekommen? Ich wüsste nicht, woher ich z.b. Methanol etc. unterwegs herbekommen sollte. Windrad mag ja noch gehen - ist aber auch nichts für das BOB.


    marcoruhland Ist das Windrad schlecht verarbeitet, oder das Powermonkey? Bei dem Windrad macht mich der Absatz stutzig:

    "Bereits bei Windgeschwindigkeiten von 24 km/h liefert die Windkraftanlage, Strom. Am USB-Port lassen sich Deine elektronischen Geräte aufladen. Die Infinite Air erzeugt 7,5 bis 10 Watt, selbst bei niedrigen Drehzahlen. Bei maximaler Wind-Geschwindigkeit wird der USB-Port mit 1,5 bis 2 Ah versorgt."


    Also brauch ich min. 24km/h damit überhaupt was funktioniert? Und bei Sturm dann die max. 2 Ah? Denke, man bekommt die meisten Geräte gar nicht geladen, da die eine bestimmte Mindestspannung benötigen. Und nur deswegen das Lager mitten in einen Sturm aufbauen? Vom taktischen natürlich totaler Quark. Da bin ich ja gedeckt, und präsentiere mich nicht auf einer Bergspitze, nur damit ich dort Sturm habe.

  • Schwierig, schwierig. Irgendwie gibt es nichts für ein BOB, was sinnvoll funktioniert. Ohne Wind kein Strom. Ohne Sonne kein Strom. Ohne Brennstroff kein Strom.

  • Ja, leider ist das Windrad in der jetzigen Version wirklich schlecht (das Powermonkey ist von einer ganz anderen Qualität). Die damaligen Ansätze vom Windrad waren viel besser (natürlich braucht man Wind, also ist das eher eine Option für Küste/Berge, dort hat es ja auch funktioniert).


    Ich hatte das aktuelle mit einem Ventilator "angetrieben", naja, besser als nichts, und ein Handy bekommt man damit geladen - hat mich aber nicht wirklich überzeugt (am schlimmsten war der chemische Geruch von dem Plastik).


    Bei Verwendung des BoB gehe ich nicht zwangsläufig von einem Endzeitszenario aus (aktuelle Situation in Kalifornien finde ich viel realistischer, bei uns eher Hochwasser) - aber Methanol ist trotzdem ein Problem.


    Bekannte haben mit einem mobilen Stromerzeuger und 4 Tauchpumpen damals selbst ihr Haus gerettet (weil natürlich jeder die normale Stromerzeugung unten im Haus hat und nicht unterm Dach, wo sie vor Hochwasser geschützt wäre).


    Ein kleines Windrad finde ich eigentlich eine sehr gute zusätzliche Option. Bekannte betreiben auf ihrem Boot damit (3x) erfolgreich Kühl-/Gefrierschrank, aber es ist für den Rucksack zu schwer. Den Janulus wollte ich mal testen.


    mr

  • Hey Leute,


    ich würde mir auch gern eine Energieversorgung mit Solar und Zwischenpuffer für den Fluchtrucksack zu basteln. Die Idee ist ja, mit dem Solarpanel die Zwischenpufferbatterie aufzuladen und dann im Notfall seine Geräte damit betreiben zu können.


    Ich habe mich mal etwas schlau gemacht und finde die Idee ganz interessant. Aber bevor ich mir jetzt die ganzen Teile kaufe, wollte ich mal hören, ob es hier schon Erfahrungen mit dieser Art von Energieversorgung gibt und welche Teile ihr empfehlen würdet.

  • Man kann es machen und ich habe es auch im Einsatz, aber man sollte keine Wunder erwarten. Im Winter funktioniert es fast überhaupt nicht, da der Winkel am Rucksack sehr ungünstig ist. Selbst bei optimaler Ausrichtung und guten Bedingungen würde ich immer nur mit 50% Spitzenleistung rechnen (am Rucksack eher nur 10%). Es gibt nicht umsonst 1 m² Falt-Panels (125 W), die jedoch nur stationär sinnvoll eingesetzt werden können. Außerdem sollte man auf den Preis, das Gewicht und die IP-Norm achten.


    Ich nutze den Goal Zero Nomad 28 Plus (nicht mehr im Handel erhältlich) und den Venture 70 (ebenfalls nicht mehr im Handel erhältlich). Selbst im Sommer braucht es eine Woche, um den Akku (19 Ah) zu laden! Hier ist ein älteres "gutes" Video. Schon damals gab es den PowerFilm Lightsavers Max Max (Kickstarter ca. 200 € - danach 400 €), heute gibt es eine Neuauflage für über 600 €, die immer noch keine IP-Norm hat. Die kleinere Version ist zwar auch an 25-Liter-Rucksäcken gut tragbar, aber mit ca. 2 W eher ein Spielzeug. Das reicht noch nicht einmal für ein Handy!

    Natürlich gibt es auch Produkte in anderen Preisklassen, aber ein P3-125W, das auch noch gekoppelt werden kann, ist schon eine richtige (tragbare) Stromversorgung.


    Es ist zwar nichts für den BOB, aber zumindest funktioniert es jetzt und die Verarbeitung ist deutlich besser: Texenergy Infinite-Air-18 und als "Alternative" die Biolite Ampstove 2 Plus. Aber auch hier sollte man keine Wunder erwarten (Wirkungsgrad bei unter 1% - also mehrere Kilo Brennmaterial, um den 3-Ah-Akku voll zu machen).


    mr

  • Ich sehe, dass hier einige von euch Erfahrung mit der Energieversorgung unterwegs haben. Ich persönlich nutze auch ein Solarladegerät für den Fluchtrucksack, aber wie marcoruhland bereits erwähnt hat, sollte man keine Wunder erwarten. Besonders im Winter ist die Ausbeute sehr begrenzt. Ich denke, es ist wichtig, realistische Erwartungen zu haben und sich bewusst zu sein, dass man nicht alle Geräte mit einem Solarladegerät betreiben kann.


    Ich würde auch empfehlen, einen Zwischenpuffer zu verwenden, um die Energie zu speichern, wenn sie nicht benötigt wird. Auf diese Weise kann man sie später nutzen, wenn man sie wirklich braucht. Ich persönlich nutze eine Powerbank mit hoher Kapazität, um die Energie zu speichern.


    Ich denke, es ist auch wichtig, auf den Preis und die IP-Schutzklasse zu achten, wie marcoruhland bereits erwähnt hat. Es ist besser, etwas mehr Geld auszugeben, um ein qualitativ hochwertiges und robustes Solarladegerät zu erhalten, das auch unter widrigen Bedingungen funktioniert.


    Ich bin gespannt auf eure Erfahrungen und Empfehlungen zur Energieversorgung unterwegs.